Ketamin eignet sich besser für die Linderung von neuropathischen Schmerzen als Methadon

Methadon und Ketamin werden für die Behandlung von neuropathischen Schmerzen eingesetzt. In der Studie von Rigo et al. (2017) wurde der Frage nachgegangen, ob orales Methadon kombiniert mit oralem Ketamin wirkungsvoller als die alleinige Anwendung der beiden Substanzen bei der Linderung von neuropathischen Schmerzen ist. Es wurden 42 Patienten in die Studie (randomisiert, doppelblind, kontrolliert, Parallelgruppen-Design) eingeschlossen, die resistent gegenüber einer konventionellen Therapie zur Behandlung der neuropathischen Schmerzen waren. Jeweils 14 Patienten erhielten orales Methadon, Ketamin oder Methadon plus Ketamin. Während der Studienlaufzeit von 90 Tagen wurden die Schmerzen der Patienten anhand einer visuellen Analogskala (Skala zur Erfassung der subjektiv empfundenen Schmerzintensivität der Patienten) bestimmt. Darüber hinaus wurden eine übersteigerte Schmerzsensibilität (Allodynie), brennende und stechende Schmerzen und einige Nebenwirkungen erfasst. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass alle drei Behandlungsmethoden die Schmerzwerte um mindestens 40 % reduzierten. Allerdings konnten nachgewiesene signifikante Verbesserungen nur bei den Patienten erzielt werden, die mit Ketamin alleine behandelt wurden. Hinsichtlich einer Reduktion von brennenden und stechenden Schmerzen unterschieden sich die Gruppen nicht, während die Behandlung mit Ketamin effektiver als Methadon alleine oder Methadon kombiniert mit Ketamin bei der Reduktion von übersteigerter Schmerzsensibilität (Allodynie) war. Die Studienautoren schlussfolgerten anhand dieser Ergebnisse, dass zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen Ketamin gegenüber Methadon oder der Kombination von Methadon und Ketamin zu bevorzugen ist.